Let It Be

Let It Be



Let It Be ist ein Dokumentarfilm über die Beatles aus dem Jahr 1970, der unter der Regie von Michael Lindsay-Hogg entstand. Er zeigt die Beatles bei den Proben und der Studioarbeit zu einem Album in Twickenham und in Apple Studio, Savile Row, London. Der Film erhielt 1970 einen Oscar für die Filmmusik (Original Song Score). Das Titelstück wurde von den Beatles während der Aufnahmen für den Film am 31. Januar 1969 aufgenommen. Das Lied Let it be erschien auf dem gleichnamigen Album. Eine alternative Version des Lieds wurde als Single veröffentlicht.


Entstehung:


Nach den von Streitigkeiten zwischen den Musikern geprägten Aufnahmen zum Album The Beatles befand sich die Gruppe zu Beginn des Jahres 1969 in einer schwierigen Phase. Für Paul McCartney, der nach dem Tod des Managers Brian Epstein mehr und mehr zur antreibenden Kraft der Beatles geworden war, schien eine Rückkehr zu den künstlerischen Wurzeln ein Ausweg aus der Krise. Nachdem die Beatles seit 1966 nur noch im Studio gearbeitet hatten, wollte McCartney mit den Beatles wieder „live" musizieren. John Lennon zeigte sich wenig begeistert und George Harrison weigerte sich kategorisch, wieder auf Tournee zu gehen, war aber bereit, an einem Film mitzuwirken. Von McCartneys Idee, zum Ursprung der Beatles zurückzukehren, leitete sich der Titel Get Back ab, den der Film anfangs trug.


Am 2. Januar 1969 begaben sich die Beatles erstmals in die Twickenham Film Studios, um neue Titel für den Auftritt in einer Live-Fernsehshow zu proben. Diese Proben wurden ebenfalls gefilmt. Die Streitigkeiten innerhalb der Gruppe setzten sich allerdings fort und am 10. Januar 1969 kam es zu einem Eklat, als George Harrison genervt die Dreharbeiten verließ, mit der Begründung ständig von McCartney kritisiert zu werden. Nach einigen Tagen kehrte Harrison zurück, aber die Idee, live vor einem Fernsehpublikum aufzutreten, wurde fallengelassen. Um das bereits gedrehte Material trotzdem nutzen zu können, entschied man, stattdessen eine Dokumention zu machen, die die Beatles bei der Arbeit an ihrem neuen Album zeigen sollte.


Am 16. Januar 1969 fanden die letzten Aufnahmen in Twickenham statt. Die Beatles empfanden die Atmosphäre des Filmsets als kalt und künstlerisch wenig anregend und beschlossen, die Arbeit stattdessen in ihrem neuen Studio in der Savile Row 3 fortzusetzen. Am 22. Januar 1969 war das Studio notdürftig mit von der EMI geliehenen Studioequipment ausgestattet und die Beatles setzten ihre Proben und Aufnahmen fort. Unterstützt wurden sie fortan vom Keyboarder Billy Preston, der nicht nur musikalisch wichtige Akzente setzte, sondern dessen Anwesenheit sich auch positiv auf die Stimmung im Studio auswirkte.


Am 26. Januar 1969 wurde beschlossen, ein Konzert auf dem Dach des Hauptquartiers von Apple Corps zu geben. Eine Kompromißlösung, denn einerseits war es möglich, das Ursprungskonzept eines Live-Auftritts doch noch zu verwirklichen, andererseits war die Öffentlichkeit von einer direkten Begegnung mit der Gruppe ausgeschlossen. Vier Tage später waren alle erforderlichen Vorbereitungen erledigt und die Beatles - auch hier unterstützt von Billy Preston - begaben sich auf das Dach und spielten während des etwa 40 Minuten dauernden Auftritts einige der Titel, die sie im Vorfeld erarbeitet hatten. Im Film ist ungefähr die Hälfte des Auftritts zu sehen, da einige Lieder mehrfach gespielt wurden und jeweils nur eine Version ausgewählt wurde, wobei das - damalige - Titelstück Get Back zweimal auftaucht und den Auftritt eröffnet und beendet. Dazwischen wurden die Titel Don't Let Me Down, I've Got A Feeling, The One After 909 und Dig A Pony gespielt. Im Film werden während des Auftritts die Reaktionen überraschter Passanten und schließlich die Beendigung des Konzerts durch die Londoner Polizei gezeigt.


Der Film endet zwar mit dem Dachkonzert vom 30. Januar, aber die letzten Szenen des Films wurden am 31. Januar 1969 gedreht. In dieser abschließenden Aufnahmesitzung wurden die Titel aufgezeichnet, die für den Auftritt auf dem Dach nicht geeignet waren, wie die Klavierstücke The Long And Winding Road und Let It Be, sowie das akustische Gitarrenstück Two Of Us.


Die Beatles waren offensichtlich froh, als die Arbeiten an diesem Projekt zu Ende waren. Sie überließen es mehr oder weniger dem Produzenten Glyn Johns, sich um die Fertigstellung des Albums zum Film zu kümmern, das schließlich nach vielen Querelen am 8. Mai 1970 als Let It Be erschien.


Der Film kam - wie das Album - erst nach der Trennung der Beatles in die Kinos. In den USA war die Premiere am 13. Mai 1970 , eine Woche später am 20. Mai war die Premiere in den britischen Filmtheatern von London und Liverpool.


Filmdaten:


Titel:  Let It Be


Darsteller:  The Beatles, Billy Preston, Mal Evans, Michael Lindsay-Hogg, George Martin


Regie:  Michael Lindsay-Hogg


Produktion:  Neil Aspinall, Mal Evans


Musik  The Beatles


Produktionsjahr:  1970



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